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Grussbotschaft von Mustafa Atici, Regierungsrat des Kanton Basel-Stadt, an der MV-riche 2025 in Basel

Mustafa Atici, Regierungsrat des Kanton Basel-Stadt, hat an der Mitgliederversammlung der Schweizerischen Vereinigung für Kinder- und Jugendpsychologie SKJP am 28. März 2025 ein Grusswort gehalten. Der untenstehende Text folgt der Form und Struktur der gesprochenen Rede.
Unser Körper hat ein starkes Immunsystem. Es schützt uns oft, ohne dass wir es überhaupt bemerken. Aber nicht nur unser Körper braucht eine starke Abwehr, sondern auch unsere Psyche.
Wir alle achten darauf, gesund zu essen, uns zu bewegen und genug zu schlafen. Doch unser psychischer Schutzschild bleibt oft unbeachtet – dabei ist es genauso wichtig.
Ein grosser Teil der Kindheit und Jugend spielt sich in der Schule ab. Dort lernen Kinder nicht nur lesen, schreiben und rechnen. Sie knüpfen Freundschaften, erleben Erfolge und Rückschläge, wachsen an Herausforderungen. Die Schule ist also nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein wichtiger Raum für die psychische Entwicklung.
Als Erziehungsdirektor besuche ich regelmässig Schulen. In spreche mit Lehrpersonen, Schulleitungen und Fachstellen. Dort höre ich immer wieder, dass der Bedarf nach psychologischer Unterstützung bei den Kindern und Jugendlichen wächst.
Gerade deshalb ist die Schule ein zentraler Ort für Prävention und Früherkennung. In Basel-Stadt gibt es dafür gute Ansätze:
- Der Schulpsychologischen Dienst an den Volksschulen bietet regelmässige Sprechstunden an.
- Notfallpsychologinnen und Notfallpsychologen des Schulpsychologischen Dienstes unterstützen Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrpersonen in herausfordernden Situationen.
Aber Prävention bedeutet noch mehr: Kinder und Jugendliche brauchen die Möglichkeiten, ihren psychischen Schutzschild zu stärken – so wie sie die körperliche Fitness im Sportunterricht trainieren.
Programme wie «Start Now», «Mind Matters» oder «Denk-Wege» leisten eine wertvolle Arbeit. Sie helfen Lehr- und Fachpersonen, Kinder und Jugendliche den Umgang mit Stress zu lernen, Achtsamkeit zu fördern und offen über ihre Gefühle zu sprechen.
Und nicht nur in der Schule spielt das eine Rolle. Sport, Musik und Kultur sind mehr als nur Freizeitbeschäftigungen – sie sind auch wichtig für die psychische Gesundheit.
Wer im Sport aktiv ist, trainiert nicht nur den Körper, sondern auch das Selbstbewusstsein und den Umgang mit Niederlagen. Deshalb setze ich mich gezielt dafür ein, dass ausserschulische Aktivitäten in Basel-Stadt gefördert werden.
Ich weiss, dass es Herausforderungen gibt. Die Anfragen an den Schulpsychologischen Dienst werden komplexer, Therapieplätze sind schwer zu finden. Umso wichtiger ist Ihre Arbeit. Sie unterstützen Kinder, die Hilfe brauchen, beraten Lehrpersonen und helfen Schulen, frühzeitig wirksame Strukturen zu schaffen.
Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass psychische Gesundheit ein selbstverständlicher Teil von Schule und Bildung ist. Vielen Dank.