26/02 | Grundlegende Erkenntnisse der Lern- und Lehrforschung für Kinder- und Jugendpsycholog:innen

In der Schulpsychologie, aber auch anderen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendpsychologie stellt sich oft die Frage nach dem Grund von Schwierigkeiten beim Lernen. Beim Versuch, ein Verständnis für den speziellen Bedarf eines Kindes oder Jugendlichen zu gewinnen, bleibt der Blick manchmal auf das Individuum gerichtet im Sinne einer Individualdiagnostik. Dabei wird nicht immer klar, ob es sich tatsächlich um Lernschwierigkeiten beim Kind/Jugendlichen oder um "Lehrschwierigkeiten" im System handelt oder um um beides.

Dieser Kurs erweitert die Perspektive des Key Note-Referats am 3. Schulpsychologiekongress der SKJP in Biel im Hinblick auf die grundlegenden Voraussetzungen erfolgreicher Lernprozesse.
Was brauchen Kinder und Jugendliche, damit sie ihr Lernpotential entfalten können? Es werden die genetischen und neurobiologischen Grundlagen für Begabung und Lernen sowie die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Lehr- und Lernforschung in praxisorientierter Weise dargestellt. Dies im Sinne eines in der Begleitung von Lernprozessen von Kindern und Jugendlichen notwendigen Handlungswissens.

Am Beispiel der Frage der Intelligenz und anderen Begabungen wird aufgezeigt, dass das Potenzial, das jeder Mensch mitbringt, erst entwickelt werden kann, wenn es in Familie und Schule nach besten Möglichkeiten gefördert wird. Welche Lernangebote sollte man in welchem Alter machen? Welche Anforderungen lassen sich aus den den Erkenntnissen der Lehr- und Lernforschung an die allgemeine Unterrichtsgestaltung ableiten? Welche für die Lernförderung von Kindern mit speziellen Bedürfnissen?

Nach Interesse der Teilnehmenden können auch spezielle Themen der pädagogischen Kognitionspsychologie besprochen werden, wie z.B. an der Schule mit Hochbegabung umgegangen werden kann, ob sich Grenzen der Begabung durch Üben und Trainieren erweitern lassen und ob solche Fortschritte nachhaltig sind, etc.

Auf Fachliteratur zur weiteren Vertiefung wird im Kurs hingewiesen werden.
   
Zielgruppe: Psycholog:innen und Fachpersonen aus dem sozialen Bereich

Einheiten nach Themenbereichen für Fachtitel in Kinder- und Jugendpsychologie FSP:
TB1: 4 E
TB3: 4 E

 Der Kurs bietet Platz für max. 22 Teilnehmende. 

Elsbeth Stern, Prof. Dr., Professorin für Lehr- und Lernforschung, ETH Zürich